Landeskomitee der Katholiken fordert konzertierte Aktion
Politik und Wirtschaft müssen Schwächeren eine Chance geben
München, 23. Juli 2003 (ILK) In der momentan schwierigen Ausbildungs- und Berufssituation junger Menschen hat das Landeskomitee der Katholiken in Bayern eine konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Medien gefordert, um benachteiligte und behinderte Jugendliche für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Ausbildungsmangel, Rekordarbeitslosigkeit bei jungen Menschen unter 25 Jahren und Einschnitte bei der Förderung der beruflichen Bildung mache viele Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt nahezu chancenlos, heißt es in einer am Mittwoch, 23. Juli, in München veröffentlichten Stellungnahme des Geschäftsführenden Ausschusses des Landeskomitees.
In der gegenwärtigen Engpass-Situation stünden vor allem schwächere Jugendliche in der Gefahr, keinen beruflichen Einstieg oder Anschluss zu erhalten. Eine Gesellschaft verbaue sich jedoch ihre Zukunft, wenn sie ihrer Jugend notwendige Berufschancen verweigere. Die humane Qualität einer Gesellschaft zeige sich vor allem im Umgang mit ihren Benachteiligten und Behinderten. Es sei von Nachteil für die ganze Volkswirtschaft, wenn sie den schwächeren Jugendlichen keine Integrationschancen ermögliche. Die berufliche Ausbildung aller Ausbildungswilligen und Ausbildungsfähigen müsste die wichtigste Zukunftsinvestition werden. Deshalb sollten benachteiligte und behinderte Jugendliche gezielt gefördert werden, damit sie beruflich Fuß fassen könnten. Dabei spielten Fördermittel eine wichtige Rolle.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte das Landeskomitee gefordert, die Fördermittel für diejenigen Jugendlichen nicht zu kürzen, die sich im Übergang zwischen Schule und Beruf befänden. Die Arbeit von anerkannten Bildungsträgern dieser berufsorientierten Qualifizierung von jungen Menschen sei eine wesentliche Hilfe zur Integration von arbeitslosen jungen Menschen, stellte das Landeskomitee damals fest. Dies konnte mit einer Vermittlungsquote von rund 54 Prozent belegt werden. In Zeiten allgemeiner beruflicher Schwierigkeiten müsse nun der Hilfestellung weniger leistungsstarker Jugendlicher erste Priorität eingeräumt werden. Auch sie bräuchten eine adäquate Chance zur beruflichen Eingliederung. (ua)