Kirche soll ökologisch und sozial einkaufen
Broschüre wirbt für nachhaltiges Beschaffungswesen
München, 9. Februar 2010. Die katholische Kirche soll bis in die Gemeinden hinein ökologisch, sozial und fair einkaufen. Dieser Forderung gibt das Landeskomitee der Katholiken in Bayern mit einer neuen Broschüre Nachdruck. „Die Kirche als der größte Beschaffer in Bayern hat schon aufgrund ihres Selbstverständnisses eine besondere Vorbildrolle“, betont der Vorsitzende des Laiengremiums Albert Schmid. Die Broschüre gibt konkrete Anleitung für ein nachhaltiges Einkaufen und zeigt Beispiele für ein gelungenes Beschaffungswesen in Klöstern, Bildungseinrichtungen und Pfarrgemeinden.
In seinem Grußwort macht der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, deutlich, dass mit einem gemeinsamen nachhaltigen Handeln kirchlicher Einrichtungen, „ein Potenzial zusammen kommt, das sogar die Macht hat, richtungweisende Impulse für die Wirtschaft vorzugeben“. Dabei stehe jedes Blatt Papier, das in den Pfarrbüros verbraucht werde und jede Lampe, die in den Pfarrzentren brenne, auf dem Prüfstand. An die Kirche vor Ort gerichtet sagt Erzbischof Schick: „Es kommt darauf an, dass wir alle an einem Strang ziehen.“ Es sei wichtig, dass jede Einrichtung zu einer nachhaltigen Beschaffung beitrage, auch wenn die Vorschläge nicht immer sofort eins zu eins umgesetzt werden könnten.
Als positives Beispiel benennt die Broschüre die Bildungshäuser der Erzdiözese München und Freising. Diese beziehen 73 Prozent der Lebensmittel von regionalen Anbietern, davon etwa ein Fünftel Bioprodukte. Importierte Produkte stammen zu 79 Prozent aus fairem Handel. Auch im Kloster Schlehdorf wird versucht, möglichst nachhaltig zu leben: Das geht über ökologische und faire Nahrungsmittel, über Reinigungsmittel bis zum Einbau einer Heizung, die mit Holzpellets gefeuert wird. Die Diözese Eichstätt ächtet die Kinderarbeit beispielsweise durch eine Richtlinie, die beim Einkauf von Produkten beachtet werden muss. (beo)
Hinweis: Die Broschüre „Kirche kauft ein – öko-, sozial, fair“ kann beim Landeskomitee der Katholiken unter der Email: info@landeskomitee.de zum Preis von 0,50 € zzgl. 1,50 € Versandkosten angefordert werden.