Katholiken in Bayern wählen neue Pfarrgemeinderäte
50.000 Frauen und Männer kandidieren in den fast 4.000 Pfarreien
Slogan „Yes you can“ wirbt um Beteiligung junger Leute
München, 25. Februar 2010. In den 3.959 katholischen Pfarreien und Pfarreien-gemeinschaften in Bayern werden am Sonntag, 7. März, die Pfarrgemeinderäte für eine Wahlperiode von vier Jahren neu gewählt. Mehr als 50.000 Frauen und Männer haben sich bereit erklärt, in diesen Gremien das pfarrliche Leben mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Wahlberechtigt sind alle, die das 14. Lebensjahr vollendet haben. Das sind in ganz Bayern 5,899 Millionen Katholiken. Wählbar sind Katholiken vom 16. Lebensjahr an. Rund 40.000 Frauen und Männer sind satzungsgemäß als Pfarrgemeinderäte zu wählen.
Pfarrgemeinderäte beraten einerseits den Pfarrer in allen Seelsorgsfragen, andererseits fördern und beschließen sie im Sinne des Dekrets über das Laienapostolat, eines der Dokumente des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965), Aktionen und Initiativen von Katholiken im öffentlichen Leben. Im Pfarrgemeinderat arbeiten unterschiedliche Gruppen zusammen, bereiten wichtige Entscheidungen vor und gestalten das religiöse, soziale und kulturelle Leben der Pfarreien mit. „Es braucht Menschen, die sich diesen Auftrag der Kirche in besonderer Weise zu eigen machen. Es braucht Engagierte, die ihre Begabungen und Fähigkeiten einsetzen, damit die Solidarität Gottes im Dienst an den Menschen sichtbar wird“, schreibt der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, in seinem Wahlaufruf. Gerade in den Pfarreien, die keinen eigenen Pfarrer mehr haben und auf die Zusammenarbeit in größeren Seelsorgeeinheiten verwiesen sind, sei und bleibe der Pfarrgemeinderat ein Kristallisationspunkt der lebendigen Glaubengemeinschaft am Ort.
In den einzelnen Bistümern wurden die wahlberechtigten Gläubigen auch mit eigenen Benachrichtigungen zur Wahl aufgefordert. Jedes Mitglied einer Pfarrei konnte Wahlvorschläge einbringen. Ein Wahlausschuss stellte eine Liste der zur Verfügung stehenden Kandidaten zusammen. Je nach Größe der Pfarreien werden zwischen vier und zwölf Mitglieder gewählt, ein Drittel wird hinzuberufen. Damit soll gewährleistet werden, dass möglichst viele Gruppen und auch die Generationen in dem Gremium angemessen vertreten sind. Können in einer Pfarrei nicht genügend Kandidaten für die zu wählende Anzahl gefunden werden, muss die Wahl zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Im Erzbistum München und Freising war dies vor vier Jahren in vier von 750 Pfarreien notwendig.
In allen bayerischen Bistümern dürfen seit der letzten Wahl vor vier Jahren einheitlich Jugendliche ab 14 Jahren ihre Stimme abgeben. Das Wahlalter wird damit begründet, dass Jugendliche durch das Sakrament der Firmung, das im Alter von 13 oder 14 Jahren gespendet wird, volle Mitglieder der Kirche werden. Mit dem Slogan „Yes you can“ warben die Diözesanverbände des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern um junge Kandidaten für die zukünftigen Pfarrgemeinderäte. In einer eigenen Werbekampagne haben Prominente wie Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), der Skispringer Michael Uhrmann, der Fernsehjournalist Alex Dorow und das Schauspielerehepaar Petra und Winfried Frey für die Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen geworben. (ua)
Ansprechpartner: Dr. Karl Eder, Geschäftsführer des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Tel. 089/2137-2800