Katholische Laien fordern verbindliche Regeln für Menschenrechte und gegen Umweltzerstörung
München, 17. Dezember 2019. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern unterstützt die Initiative für ein Lieferkettengesetz, das deutsche Unternehmen verpflichten soll, Menschenrechte und Umweltschutz in internationalen Lieferketten einzuhalten. „Es braucht einen gesetzlichen Rahmen, damit Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verursachen oder in Kauf nehmen, dafür rechtlich belangt werden können“, heißt es in einer nun veröffentlichten Stellungnahme des katholischen Laiengremiums. Die Initiative für ein Lieferkettengesetz (www.lieferkettengesetz.de) ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 80 Menschenrechts-, Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und den Kirchen.
„Für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen darf in unseren Gesellschaften kein Platz sein – nicht in Bayern, nicht in Deutschland und auch nicht anderswo“, begründet die Organisation ihr Anliegen. Das Landeskomitee fordert die Verantwortlichen in der deutschen Politik und Wirtschaft auf, „die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Berichte von einstürzenden Textilfabriken in Asien, von brennenden Regenwäldern in Lateinamerika oder Kindern, die in indischen Steinbrüchen arbeiten müssen, mehr und mehr der Vergangenheit angehören“.
Deutsche Unternehmen, die weltweit Geschäfte machen, müssten auch weltweit Verantwortung übernehmen, heißt es weiter in dem Papier. Unternehmer, Politiker und Konsumenten müssten deshalb auch „gemeinsam daran arbeiten, dass Menschen in allen Ländern einen würdigen und angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten und dass der Profit die drängenden Fragen nach Klima- und Umweltschutz nicht in den Hintergrund rückt“.
Die Vergangenheit habe gezeigt, „dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht genug sind, um Mensch und Natur vor Ausbeutung zu schützen“. Manche Unternehmen hätten ausgenutzt, dass globale Lieferketten so komplex und schwer durchschaubar seien, dass wirkungsvolle Sanktionen schwer anzubringen seien. Neben ihrem Einsatz für ein Lieferkettengesetz ermuntern die katholischen Laien zugleich die Konsumenten zu verantwortungsvollem Handeln: „Jeder kann einen Beitrag für mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit leisten, indem er oder sie sich über Herkunft und Produktionsbedingungen informiert, bevor er etwas auf den Kassentresen legt.“ (hs)
Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.
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