Katholische Laien fordern von Verantwortlichen in Bistümern mehr Mut zu Printprodukten
München, 25. Juli 2019. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern macht sich für den Erhalt von gedruckten Bistumszeitungen stark. Diese einzustellen, wie in Fulda, Mainz und Limburg bis Ende 2023 geplant, sei ein „trauriges und fatales Signal zur falschen Zeit“, heißt es in einer nun veröffentlichten Stellungnahme der Laienorganisation. „In Zeiten, in denen religiöses Wissen nicht mehr selbstverständlich über das Elternhaus weitergegeben oder im Schulunterricht erworben wird, schließen Kirchenzeitungen eine Lücke, die von Jahr zu Jahr größer wird.“ Zudem erreichten sie Zielgruppen, deren Interessen von säkularen Medien kaum bedient würden, und seien mit ihrer Themenvielfalt der „haptische Ausdruck der Zusammengehörigkeit und des Zusammenhalts in einem Bistum“. In diesem Sinne wünscht sich das Landeskomitee von den Verantwortlichen in den Bistümern „mehr Mut zu Printprodukten, die journalistisch eigenständig verantwortet und in eine umfassende Medienstrategie eingebettet sind“. Um ein breit gefächertes kirchliches Medienangebot aufrechterhalten zu können, „darf nicht die reine Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte im Vordergrund stehen“.
Dass sich Wege finden lassen, diözesane Printprodukte zu stärken, anstatt sie einzustellen, habe jüngst das Bistum Passau mit der angekündigten Fusion des Bistumsblattes mit dem ebenfalls wöchentlich erscheinenden „Liebfrauenboten“ gezeigt. Kostenlose Mitgliederzeitschriften, wie sie einige Bistümer inzwischen anbieten, könnten Kirchenzeitungen dagegen nicht adäquat und dauerhaft ersetzen. Sinnvoll seien aber Kooperationen einzelner Bistümer beispielsweise für einen Mantelteil mit überregionalen Informationen.
Gleichzeitig lasse sich der Auflagenschwund der vergangenen Jahre „nicht wegdiskutieren“. Ende 2016 kamen die bundesweit 22 Titel auf eine Gesamtauflage von 448 300 Exemplaren, im Jahr 2000 waren es noch 970 000. (uq)
Die Stellungnahme „Jetzt wird Druck gemacht“ lesen Sie hier.
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