Katholische Laien legen 11-Punkte-Programm zur Verbesserung der Rahmenbedingungen vor
München, 4. Februar 2021. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert die Staatsregierung und das Bayerische Kultusministerium auf, umgehend für eine Verbesserung der Situation für Schülerinnen und Schüler zu sorgen. Mit Blick auf die Entwicklungen seit Beginn der Corona-Pandemie äußern die Katholischen Laien ihre Sorge, „dass die Unterschiede zwischen den Wissensständen der Schülerinnen und Schüler in den vergleichbaren Jahrgangsstufen und Schularten immer tiefgreifender und die Wissenslücken immer größer werden“. Seit Jahren sei versäumt worden, „die nötige digitale Infrastruktur bayernweit an allen Schularten aufzubauen“, heißt es in einer nun veröffentlichten Stellungnahme. Die Laien legen ein 11-Punkte-Programm mit Forderungen vor, das vollständig hier eingesehen werden kann.
Bezugnehmend auf den Distanzunterricht an Schulen, stellt das Landeskomitee fest, es brauche „eine bayernweit einheitliche und wirklich funktionierende Plattform“, die auch allen Erfordernissen des Datenschutzes entspricht. Zusätzlich müsse die ausreichende Versorgung mit adäquaten Endgeräten wie Tablets, Laptops oder PCs für alle Schülerinnen und Schüler sichergestellt werden. Schnellstmöglich müsse zudem flächendeckend für schnelles Internet gesorgt und der Zugang dazu vereinfacht werden. Die Abgeordneten des Bayerischen Landtags müssten die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen, „dass in dieser Frage das erklärte Ziel der Bayerischen Verfassung erreicht wird, ‚gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land‘ sicherzustellen“.
Solange die Infektionslage keinen regulären Präsenzunterricht zulasse, fordern die Laien „unterschiedliche Optionen für einen Wechsel- und einen Distanzunterricht“, der jahrgangsspezifisch und nach Schularten geprüft und praktiziert wird, sowie schnellstmöglich „technisch einwandfreie und geeignete Lüftungsgeräte“ für Klassenräume. Um für faire Bedingungen zu sorgen, müsse nach dem Ende des Distanzunterrichts zudem „der Wissensstand der Schülerinnen und Schüler in den jeweiligen Schularten und Jahrgangsstufen eruiert werden“, damit davon ausgehend ein geeignetes Konzept zum Umgang mit anstehenden Prüfungen und mit Blick auf den nachhaltigen Lernerfolg gefunden wird. Damit besonders relevante Lehrplaninhalte von den Schülerinnen und Schülern nachgeholt werden können, müsse „in Absprache mit den Verbänden der Lehrkräfte und der Erziehungsberechtigten definiert werden, welche Inhalte in den jeweiligen Schularten und Jahrgangsstufen zum Grundwissen zählen“ und zudem „Lehrplaninhalte benannt werden, die derzeit oder sogar dauerhaft entfallen können“, so die Laien.
Mit Blick auf einen gelingenden Distanzunterricht ermutigt das Landeskomitee die Staatsregierung dazu, „alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit die Kommunikation zwischen Eltern, Lehrkräften, Schulleitungen sowie Schülerinnen und Schülern deutlich verbessert wird“. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Eltern und Lehrerinnen und Lehrer bestmöglich zu einem Lernerfolg der Heranwachsenden beitragen können. „Wir sind es den Schülerinnen und Schülern aller Jahrgänge und Schularten schuldig, ihnen den Zugang zu einer möglichst hochwertigen Bildung zu ermöglichen“, so die Katholischen Laien. (hs)
Die Stellungnahme im Wortlaut lesen Sie hier.
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