Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern begrüßt die vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt in seinem Beschluss vom 17. März 2018 aufgrund der Erfahrungen mit dem Finanzskandal in der Diözese Eichstätt formulierten Anregungen zu einer gründlichen Neuordnung der kirchlichen Finanz-, Führungs-, Aufsichts- und Verwaltungsstrukturen. Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:
- Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert, dass die Ordnungen für die Kirchenstiftungen und die Diözesansteuerausschüsse überarbeitet werden, mit dem Ziel, eine breitere und transparentere Partizipation aller Gläubigen an den Entscheidungen über die Verwendung kirchlicher Gelder auf allen Ebenen zu erreichen.
- Insbesondere die de facto unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgende Bestellung der Diözesansteuerausschüsse muss reformiert werden. Das Landeskomitee fordert deshalb ein höheres Maß an Demokratie und Transparenz bei der Wahl der Diözesansteuerausschüsse. Jenseits der Problematik der Vertraulichkeit ist die Arbeit der Diözesansteuerausschüsse gegenüber den entsprechenden Gremien und der diözesanen Öffentlichkeit rechenschaftspflichtig.
- Für Entscheidungen über die Verwendung kirchlicher Gelder auf Landesebene im Rahmen des Überdiözesanen Fonds soll ein Landeskirchensteuerrat eingerichtet werden, dessen Mitglieder sachkompetent und unabhängig sein müssen und der demokratisch gewählt werden muss.
- Das Zusammenwirken der Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäte soll im Interesse eines gemeinsamen Zeugnisses der Kirche vor Ort und einer höheren Transparenz gestärkt werden. Ziel muss eine enge Zusammenarbeit der beiden Gremien sein. Ein wichtiger Schritt dahin ist es, den Termin für die Wahl beider Gremien zusammen zu legen und die Amtszeiten anzugleichen. In diesem Sinn ist eine Änderung der staatskirchenrechtlichen Landesgesetze anzustreben.
- Auf Ebene der Freisinger Bischofskonferenz soll es einheitliche Standards für eine echte HGB-konforme Bilanzierung und Bewertung kirchlichen Vermögens geben, die eine wirkliche Transparenz und Vergleichbarkeit der Vermögensverhältnisse für die Kirche in Bayern gewährleisten.
Das Landeskomitee fordert also mehr Transparenz, mehr Kompetenz, mehr Kontrolle in kirchlichen Finanz- und Vermögensfragen. Dazu wird der Geschäftsführende Ausschuss des Landeskomitees konkrete Vorschläge erarbeiten.
Von der Mitgliederversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern am 21. April 2018 einstimmig beschlossen.
Foto: KNA
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