Beim Gespräch mit Kardinal Reinhard Marx ging es neben der aktuellen Debatte um das Thema „Wehrpflicht“ auch um Fragen nach Migration und Integration, die das Landeskomitees bei seiner diesjährigen Herbstvollversammlung vertiefen wird. Man war sich einig darin, dass es gelingen müsse, ein positives Narrativ von Migration und Integration zu zeichnen. Kardinal Reinhard Marx fasste in fünf Punkten zusammen: alle Geflüchteten seien menschenwürdig zu behandeln, man müsse ihnen ein faires Verfahren ermöglichen und dürfe sie nicht zurückschicken in Länder, in denen ihnen politische oder religiöse Verfolgung drohten. Das Mittelmeer dürfe kein „Meer der Toten“ werden. Fluchtursachenbekämpfung müsse verstärkt werden.
Um das Senden positiver Botschaften gehe es laut Kardinal Reinhard Marx auch beim Thema „Synodalität“. Zu den Ergebnissen des Synodalen Wegs in der deutschen Kirche sagte Marx: „Ich würde mir wünschen, dass wir diesen ersten Prozess nicht mit einer 20-seitigen Ansammlung von Forderungen an den Papst beenden, sondern mit einem Bekenntnis, was wir sein wollen, was wir beitragen wollen. Wir können nicht ständig Listen aufstellen, was andere tun sollen.“ In Rom werde derzeit noch diskutiert, ob es in Deutschland ein überdiözesanes synodales Gremium geben dürfe. „Wenn Rom einverstanden ist, habe ich die Bitte und die Hoffnung, dass wir auch mit den Bischöfen, die den Weg jetzt nicht mitgegangen sind, wieder zusammenkommen und zu einer Übereinkunft kommen“, so der Kardinal, „es stimmt nicht, dass wir gespalten sind“.
Beitragsbild: Erzbischöfliches Ordinariat München
