Landeskomitee der Katholiken verabschiedet Stellungnahme „Wissensgesellschaft und Evangelium“
München, 17. Februar 2016. Mit einer aktuellen Stellungnahme unter dem Titel „Wissensgesellschaft und Evangelium – Impulse für eine neue Arbeits- und Konfliktkultur in Kirche und Gesellschaft“ will das Landeskomitee der Katholiken in Bayern einen „Beitrag zu einem konstruktiven Umgang mit unterschiedlichen Meinungen und Konflikten, zu dem, was gute Führung und Kommunikation ausmacht“, leisten, wie der Landeskomitee-Vorsitzende Albert Schmid im Vorwort des Textes schreibt. Was sich an Modellen für das Arbeitsumfeld und die Konfliktbewältigung in der Kirche entwickeln ließe, könne zugleich „Vorbildcharakter für die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik“ haben, so Schmid.
Die vom Präsidium des Laiengremiums verabschiedete Stellungnahme, die in erster Linie vom Sachausschuss „Arbeit – Wirtschaft – Umwelt“ erarbeitet wurde, ist im Internet unter www.landeskomitee.de abrufbar. Ausgehend von der Botschaft des Evangeliums, der Konzilstexte und der Regel des Heiligen Benedikt plädiert der Text für eine „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, für „Konflikt- und Kooperationsbereitschaft“ und stellt „rein machtbewusste Hierarchien und statusorientierte Unternehmenskulturen“ infrage, so Schmid.
In der Stellungnahme wird beispielsweise eine „dienende Führungskultur“ gefordert, um „das gesamte Wissen in einer Organisation zu mobilisieren“. Gefragt seien vor allem „Vergebungsfähigkeit, konstruktiver Umgang mit Konflikten, Wertschätzung, Wahrhaftigkeit, Transparenz und Projektorientierung“. Würden diese Prinzipien auf die Arbeits- und Konfliktkultur angewandt, eröffne sich eine Chance „für die konkrete Umsetzung des Evangeliums in Kirche und Gesellschaft“.
Auch in der Kirche ließen sich Umbrüche „nicht gestalten, ohne Konflikte auszutragen. Die Umstrukturierungen stoßen aber auch eine Entwicklung an, die Chancen eröffnet, Festgefahrenes loszulassen und Neues zu beginnen, als Kirche durchzuatmen“, sind die Verfasser des Textes überzeugt. Vor allem müssten „gute Führung und konstruktive Zusammenarbeit“ wie „zwei Seiten einer Medaille das Bild der Kirche nach innen und außen prägen“. Dabei hätten „Statusdenken, Eigennutz, Gruppenegoismus und Seilschaften keinen Platz mehr“. Zu einem Modell für die ganze Gesellschaft könnte der kirchliche „Gedanke der Dienstgemeinschaft“ werden, wenn dieser „wirklich gelebt“ werde. Er beruhe auf dem „Grundsatz einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Dienstgebern und Dienstnehmern“, des Mitgestaltens und Mitverantwortens „im Sinn einer aktiven Teilhabe“. (ck)