Landeskomitee-Vorsitzender Unterländer nennt Corona-Pandemie „größte Nachkriegsherausforderung“
München, 14. November 2020. Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, sieht in der Corona-Pandemie „die größte Nachkriegsherausforderung“ für die Weltgemeinschaft und damit auch für Gesellschaft und Kirche in Deutschland. Die Kirche müsse dabei „die Bedürfnisse gerade auch der Gläubigen nach Barmherzigkeit, nach lebendigem Engagement, nach praktizierendem Glauben in Offenheit, nach Transparenz und Dialog weiter entwickeln und leben“, fordert Unterländer in seinem Bericht bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees am Samstag, 14. November, die aufgrund der Pandemie als Videokonferenz stattfand. Gleichzeitig müsse man sich „gerade auch den finanziellen Herausforderungen für das Gemeinwesen und für die kirchlichen Strukturen sowie den vielfältigen Verunsicherungen für die Menschen“ stellen: „Die besondere Bedeutung des Laienapostolats und der niederschwelligen Verbändevielfalt darf ebenso wenig unter Corona leiden wie die soziale Kompetenz unserer kirchlichen, caritativen Angebote.“
In seinem Bericht ging Unterländer auch auf das Thema des Studienteils der Vollversammlung, den Stellenwert der Frau in Kirche und Gesellschaft, ein und forderte: „Die Partizipation und Gleichstellung, die weder im kirchlichen noch im wirtschaftlichen Bereich erfüllt sind, müssen erreicht werden. Gleiche Bezahlung, familiengerechte Arbeits- und Lebensbedingungen, keine Benachteiligung in der Krise und gleichberechtigte Mitgestaltung unserer Kirche stehen im Vordergrund unserer Anliegen.“ Der Vorsitzende des Landeskomitees verwies auch auf den Synodalen Weg, der Erfolg haben müsse, damit „unsere Kirche eine gute Zukunft hat“.
Unterländer berichtete vom Gemeinschaftsprojekt des Landeskomitees „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, das derzeit auf Anregung des Sachausschusses „Caritas und Gesellschaft“ entwickelt werde und die Initiativen des Landeskomitees im gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Wandel umfassen soll. Als weitere wichtige Themen, die das Landeskomitee begleiten würde, nannte Unterländer die Einführung eines Lieferkettengesetzes, die Transformation hin zu einer ökosozialen Marktwirtschaft oder die Entwicklung einer Pflegeinitiative. (ck)