Breites Bündnis fordert „Bildungszeit für Beschäftigte“
Katholische Laien unterstützen Ruf nach Gesetz zur bezahlten Bildungsfreistellung in Bayern
München, 16.09.2020. Zum Start des parlamentarischen Betriebs im Bayerischen Landtag übergibt das Bündnis „Bildungszeit für Beschäftigte in Bayern“, dem auch das Landeskomitee der Katholiken in Bayern angehört, den Abgeordneten am Mittwoch, 23. September, eine symbolische Schultüte. Darin enthalten ist die Forderung, rasch eine bezahlte Bildungsfreistellung in Bayern per Gesetz zu ermöglichen. Das Bündnis war auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern und des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Landesverband Bayern entstanden.
Nicht zuletzt die Pandemie habe gezeigt, dass die Anforderungen an Qualifikation und Flexibilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steigen – ein Bildungszeitgesetz, das die Initiative fordert, ermögliche den Beschäftigten, Schritt zu halten. „Gelingt es nicht, durch Qualifizierungsmaßnahmen und Umschulungen die betroffenen Beschäftigten in eine neue Arbeitswelt mitzunehmen, hat dies entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Entwicklung unserer Wirtschaft“, so Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern.
Und auch das Ehrenamt sei dringend auf die Möglichkeiten des Bildungszeitgesetzes angewiesen: Spätestens Corona habe deutlich gemacht, wie wichtig zum Beispiel das Thema Digitalisierung für das Ehrenamt sei. „Nur durch die Möglichkeit der Weiterbildung im Rahmen eines Bildungszeitgesetzes können Vereine und Verbände zukunftsfähig und attraktiv für jüngere Zielgruppen bleiben, nur so kann Ehrenamt weiterhin in die Lebenswirklichkeit der Menschen integriert werden“, sagt Emilia Müller, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern im KDFB.
Ein Bildungszeitgesetz gibt es bereits in 14 anderen Bundesländern, dort haben Beschäftigte gesetzlichen Anspruch darauf, sich für eine Weiterbildung von der Arbeit freistellen zu lassen. Im September 2018 initiierten der KDFB Landesverband Bayern und der DGB Bayern ein breites Bündnis aus 24 Organisationen aus den Bereichen des Ehrenamtes und der Gewerkschaften, ihre Forderung: zehn Tage Bildungszeit in zwei Jahren für alle Beschäftigten. Das Gesetz soll die Möglichkeit bieten, sich beruflich, politisch, allgemein oder für das Ehrenamt weiterzubilden.
Am Bündnis beteiligt sind folgende Organisationen: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern., Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Bayerischer Landesfrauenrat, Bayerischer Jugendring, Bayerischer Trachtenverband, Bildungswerk ver.di Bayern, Bund Naturschutz in Bayern., Bund der deutschen katholischen Jugend Bayern, DGB-Bildungswerk Bayern, Deutscher Gewerkschaftsbund Bayern, DGB-Jugend Bayern, Deutscher Berufsverband für soziale Arbeit., Evangelische Frauen in Bayern, In Via, Katholischer Deutscher Frauenbund Landesverband Bayern, Katholische Arbeitnehmerbewegung, Katholische Betriebsseelsorge Bayern, Katholischer Pflegeverband – Landesgruppe Bayern, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Kritische Akademie Inzell, Landesfeuerwehrverband Bayern, Landeskomitee der Katholiken in Bayern, Landesverband Legasthenie und Dyskalkulie und Sozialverband VdK Bayern. (hs)
Hinweis: Für Anfragen aus den Redaktionen steht Ulrike Müller-Münch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim KDFB, per Mail unter mueller-muench@frauenbund-bayern.de oder telefonisch unter 089 28623721 zur Verfügung.
Grafik zum Beitrag: Bündnis Bildungszeit für Beschäftigte