Bayerische Katholiken protestieren beim Europäischen Konvent
In einen europäischen Verfassungsvertrag gehört der Gottesbezug
München, 20. Juni 2003 (ILK) Bayerische Katholiken protestieren gegen das Fehlen eines Gottesbezugs in der jetzt vorgelegten Fassung der Präambel eines europäischen Verfassungsvertrags. Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Helmut Mangold, intervenierte mit einer Erklärung beim Präsidium des europäischen Konvents. Änderungsvorschläge für einen Gottesbezug in der Präambel, wie sie der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, der Mitglied des Konvents ist und der Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Joachim Würmeling, vorgelegt hätten, sollten noch in den Vertrag aufgenommen werden.
Der jetzige Vorschlag entspreche nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die historisch gewachsene Bedeutung des christlichen Glaubens für den Einzelnen wie für Staaten und Gesellschaften in Europa, kritisierte Mangold. Es gehe aber nicht nur um einen historischen, sondern auch um einen inhaltlichen Bezug auf Werte, die das heutige Europa erst wirklich geprägt hätten. Wenn die Europäer wirklich auf der Grundlage gemeinsamer Werte eine friedliche Zukunft sichern wollten, müßten sie es in Verantwortung vor Gott und den Menschen tun.
Eine entsprechende Formulierung in dem Verfassungsvertrag würde anerkennen, dass die Politik nicht für alles Zuständigkeit beanspruchen dürfe und der einzelne Mensch nicht das Maß aller Dinge sei. Christen, Juden und Muslimen würde ein Gottesbezug die Identifikation mit der europäischen Gemeinschaft erleichtern. (wr)