Mehr als eine Million Wähler bei Pfarrgemeinderatswahlen in Bayern
Wahlbeteiligung steigt im Vergleich zu 2010 von knapp 16 auf 18,5 Prozent
München, 20. Februar 2014. Bei den Pfarrgemeinderatswahlen am vergangenen Sonntag haben in den bayerischen Pfarrgemeinden erstmals mehr als eine Million Gläubige von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Bei rund 5,9 Millionen Wahlberechtigten bedeutet das eine Steigerung der Wahlbeteiligung gegenüber 2010 von vormals 15,95 Prozent auf nunmehr 18,47 Prozent. „Damit ist der Erfolg der Briefwahl unübersehbar“, betont der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Albert Schmid. „Dass die Wahlbeteiligung trotz der erhöhten Zahl an Wahlberechtigten nun tatsächlich gestiegen ist, kann uns zuversichtlich stimmen“, so Schmid. Einen weiteren Grund für diese positive Entwicklung und die guten Wahlergebnisse sieht Schmid in den „bestärkenden Worten von Papst Franziskus, mit denen er den Getauften und Gefirmten im katholischen Laienapostolat einen Motivationsschub verleiht“.
Einen erheblichen Anteil an der Steigerung der Wahlbeteiligung hatte der verstärkte Einsatz der Briefwahl vor allem in den Diözesen Eichstätt sowie Würzburg. In diesen beiden Diözesen, in denen alle Pfarrgemeinden prinzipiell die Pfarrgemeinderatswahl per Briefwahl durchgeführt haben, lag die Wahlbeteiligung bei mehr als 30 Prozent. Für die Diözese Eichstätt bedeutet dies eine Steigerung im Vergleich zu 2010 um rund 13 Prozentpunkte. Außerdem zeigt sich in der Erzdiözese München und Freising, in der erstmals eine allgemeine Briefwahl möglich war, der Erfolg dieser Wahlform: Die Wahlbeteiligung lag bei mehr als 16 Prozent, eine Steigerung im Vergleich zu 2010 um rund fünf Prozentpunkte. Die Briefwahl konnte auch in den Pfarrgemeinden der übrigen bayerischen Diözesen, die sich für diese Wahlform entschieden haben, die Wahlbeteiligung deutlich anheben. So lag in der Diözese Passau die Wahlbeteiligung in jeder Pfarrgemeinde, in der per Briefwahl gewählt wurde, bei mindestens 23 Prozent. In absoluten Zahlen konnten in der Erzdiözese München und Freising die meisten Wählerinnen und Wähler mobilisiert werden: Fast 250.000 Gläubige machten hier von ihrem Wahlrecht Gebrauch.
Insgesamt wurden 30.122 Frauen und Männer in die fast 4.000 Pfarrgemeinderäte gewählt. Dabei erhöhte sich erneut leicht der Frauenanteil auf nunmehr 62,81 Prozent. Den künftigen Pfarrgemeinderäten werden darüber hinaus hinzuberufene Mitglieder, etwa aus den Bereichen Jugend, Senioren, junge Familien, Bildung oder auch Liturgie, sowie die Priester der jeweiligen Pfarrei und die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehören. Alle Mitglieder – in ganz Bayern etwa 50.000 – werden in den kommenden vier Jahren das kirchliche Leben in den Pfarrgemeinden und Dekanaten mit Ideen und Initiativen gestalten und dabei sowohl gesellschaftspolitischen als auch innerkirchlichen Fragestellungen nachgehen. (ck)
Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Stand vom 19. Februar, zu dem 90 % der Pfarrgemeinden ausgezählt waren.
Hier finden Sie eine Bewertung der Ergebniss durch das Landeskomitee der Katholiken in Bayern