„Gilt Toleranz für Christen erst bei Straßenkrawallen?“
Scharfe Kritik des Landeskomitees der Katholiken an „Popetown“
„Verheerender Imageschaden“ für private Fernsehsender
München, 26. April 2006 (ILK) In der beabsichtigten Ausstrahlung der umstrittenen Comicserie „Popetown“ durch den privaten Fernsehsender MTV sieht der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern einen „verheerenden Imageschaden“ für private Fernsehsender. Nachdem die Comicserie einen nach Angaben des Senders „durchgeknallten Papst“ zeigt, der das Kreuz, das zentrale Symbol des christlichen Glaubens, als „Springstock“ benutzt, gelte diese Kritik gerade in Anbetracht des bevorstehenden Besuches von Papst Benedikt XVI. in Bayern, erklärte Mangold am Mittwoch, 26. April in München.
In scharfer Form kritisierte er die geplante Ausstrahlung der Comicserie. Sie markiere „einen neuen Tiefpunkt der Fernsehunterhaltung“. Wenn laut Vorankündigung des Senders als Hauptfiguren ein „durchgeknallter“ Papst und ein „krimineller Kardinal“ unter anderem Kinder in die Sklaverei verkauften, würden damit nicht nur religiöse Gefühle verletzt. Aus solchen Darstellungen spreche Menschenverachtung, die meilenweit von der einem Fernsehsender aufgetragenen gesellschaftlichen Verantwortung entfernt sei.
Die Verantwortlichen bei MTV hätten offensichtlich keine Lehren aus den heftigen Debatten um die Mohammed-Karikaturen gezogen. Es müsse gefragt werden, ob „erst Straßenkrawalle stattfinden und Fensterscheiben zu Bruch gehen, damit in Deutschland religiöse Toleranz auch gegenüber Christen gilt“. Das Landeskomitee begrüße daher die Initiative des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, den Paragrafen 166 des Strafgesetzbuches, der Religionsbeschimpfung abwehren soll, so zu fassen, dass religiöse Symbole und Bekenntnisse tatsächlich besser geschützt würden. (ua)