Verbreitung von Computer-Killerspielen verbieten
Landeskomitee der Katholiken unterstützt Staatsregierung
München, 16. Februar 2007 (ILK) Zur Gesetzesinitiative des Freistaates Bayern im Bundesrat am Freitag, 16. Februar, die Verbreitung von Computer-Killerspielen zu verbieten, nimmt der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Helmut Mangold, wie folgt Stellung:
„Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern unterstützt die Gesetzesinitiative des Freistaats Bayern im Bundesrat am 16. Februar 2007, mit der das Verbot der Verbreitung von so genannten „Killerspielen“ erreicht werden soll.
Kinder und Jugendliche, die regelmäßig über Stunden hinweg in einer dreidimensionalen Spielwelt durch die Augen eines menschlichen Spielercharakters, also in einer Ich-Perspektive, so genannte Ego-Shooter, mit Waffen gegen eine Vielzahl von unterschiedlichen Gegnern kämpfen, können durch Konditionierung lernen, dass einerseits jedes Problem mit Aggressivität zu lösen ist, andererseits geben sie sich selbst unrealistischen Unverwundbarkeitsphantasien hin. Diese Computerspiele entwickeln einen regelrechten Sog, der Jugendliche in eine Sonderwelt zieht, in welcher der schulische Unterricht, intensive Kontakte zur Familie und Aktivitäten mit Freunden nicht mehr den nötigen Platz haben.
Zwar werden nicht alle Kinder und Jugendlichen selbst gewalttätig, die in derartige Spiele eintauchen, aber fast alle jugendlichen Killer, deren Fälle in den letzten Jahren öffentlich bekannt geworden sind, waren auch exzessive Spieler solcher Killerspiele, die mittlerweile ein enormes gesellschaftliches Problem darstellen.
Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern betrachtet das Sofortprogramm von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Schutz der Jugend vor Gewalt in den Medien mit Skepsis. Mit diesem Programm sollen die Kriterien im Jugendschutzgesetz für die Beurteilung von Gewaltszenen bei Computerspielen verschärft werden. Doch solange die Verbreitung von Gewalt verherrlichenden Computerspielen nicht unter Strafe steht, sind dies nur kosmetische Verbesserungen. Deshalb steht das Landeskomitee hinter dem Vorhaben der Bayerischen Staatsregierung, ein strafbewehrtes Herstellungs- und Verbreitungsverbot für derartige Computerspiele zu erreichen.“