Landeskomitee trauert um Ermin Brießmann
Früherer Vorsitzender der katholischen Laien mit 74 Jahren verstorben
München, 27. August 2010. Der frühere Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern Ermin Brießmann ist im Alter von 74 Jahren verstorben. Wie erst jetzt bekannt wird, erlag er bereits am 20. August einer schweren Krankheit. Brießmann stand von 1989 bis 1993 an der Spitze der obersten Vertretung des Laienapostolats im Freistaat. Seit 1985 hatte er als Stellvertretender Vorsitzender amtiert. In der Erzdiözese München und Freising war er von 1974 bis 1982 Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken.
„Mit ihm verliert das katholische Laienapostolat in Bayern und in der Erzdiözese München und Freising einen Wegbereiter für ein modernes und selbstbewusstes Verständnis der Mitwirkung von Laien in der katholischen Kirche“, erklärte der Geschäftsführer des Landeskomitees Karl Eder. „Ermin Brießmann trug nie seinen Glauben wie auf einem Plakat vor sich her, aber er lebte aus einer inneren Zuversicht, die so ansteckend und überzeugend war, weil sie eben auch Zweifel kannte“, so Eder weiter. Brießmann sei ein „Mann der klaren Worte“ gewesen, nach dessen Verständnis die Kirche auf gesellschaftliche Entwicklungen zu achten und sich mit eindeutigen Positionen in die gesellschaftliche Debatte einzumischen hätte.
Eder würdigte im Besonderen den hohen Einsatz Brießmanns für den Hilfsverein „Aktion für das Leben“, der in Not geratene Schwangere und Familien unterstützt. Seit der Gründung im Jahr 1973 bis 2009 war er Stellvertretender Vorsitzender und hatte trotz seiner schweren Krankheit den Übergang zum neu gewählten Vorstand im Herbst 2009 mit seinem Fachwissen begleitet. Die „Aktion für das Leben“ sei Brießmann ein „Herzensanliegen“ gewesen, erklärte Eder, der dem Verein heute vorsteht.
Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising Alois Baumgartner würdigte Brießmann als „blitzgescheiten, hoch gebildeten Juristen, der sich intensiv für den Schutz ungeborenen Lebens eingesetzt“ habe: „Er hat immer die Sorge von Frauen in Konfliktsituationen gesehen und war zugleich überzeugt, dass man an dem Unrechtscharakter der Abtreibung festhalten muss“, so Baumgartner. Aus tiefster Überzeugung habe er die „Aktion für das Leben“ mitgeprägt.
Der am 12. August 1936 in Bamberg geborene Brießmann war ehemaliger Vorsitzender Richter am Bayerischen Obersten Landesgericht und berufsrichterliches Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs. (kel)
Zum Tod von Ermin Brießmann der Nachruf von Karl Eder, Geschäftsführer des Landeskomitees der Katholiken und Vorsitzender der „Aktion für das Leben“, hier im Wortlaut