Breite Zustimmung zu Positionspapier „Familie stärken“
Unternehmen profitieren von familienverträglichen Arbeitsplätzen
München, 2. Februar 2006 (ILK) Zufrieden zeigte sich der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Helmut Mangold, über die jüngsten Reaktionen von Sozialministerium, Parteien und Verbänden auf ein vom Landeskomitee herausgegebenes Positionspapier zum Thema „Familie stärken“. Das Präsidium des Landeskomitees hatte das Positionspapier im November vergangenen Jahres einstimmig verabschiedet und an die Vertreter der Parteien im Landtag und in den Verbänden verschickt. Erarbeitet wurde der Text vom Sachausschuss Familie-Erziehung-Bildung des Landeskomitees unter dem Vorsitz von Bernhard Buckenleib, der auch Landesvorsitzender der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) ist. Ziel sei es, so Buckenleib, mit den formulierten Leitlinien „eine Stoßrichtung für die künftige Gestaltung der Familienpolitik vorzugeben.“
Konkret fordert das dreiseitige Positionspapier von Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, verlässliche Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit Beruf und Kindererziehung vereinbar sein können. „Familienverträgliche Arbeitsplätze“ etwa lägen im Eigeninteresse der Unternehmen und brächten den Firmen sogar Vorteile. Eltern, denen Teilzeit und Heimarbeit ermöglicht würden, seien in der Regel hoch motiviert. Auch Betriebskindergärten – sei es als Kooperation mit bereits bestehenden Einrichtungen vor Ort oder als eigener Kindergarten – förderten die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Weiter wird in dem Papier gefordert, gemeinsame Familienzeiten am Wochenende zu erhalten. Wenn Beschäftigte außerdem ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten könnten, seien für Familien auch tägliche gemeinsame Essenszeiten möglich.
Die Reaktionen auf das Positionspapier spiegeln nach Einschätzung Buckenleibs „eine breite Aufgeschlossenheit gegenüber den Vorschlägen des Landeskomitees“. So äußerte der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, Joachim Hermann: „Unser Ziel ist nicht die jobgerechte Familie, sondern es sind familiengerechte Jobs.“ Rolf Habermann, der Vorsitzende des Bayerischen Beamtenbundes, wies darauf hin, dass die Forderungen des Landeskomitees im öffentlichen Dienst in Bayern vielfach bereits berücksichtigt seien und dass beispielsweise die Teilzeit-Regelung oder die Beurlaubungsregelung „durchaus eine Anregung auch für andere Bereiche darstellen.“ Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, äußerte, er erkenne in der Praxis „noch an vielen Stellen einen Beratungsbedarf zur tatsächlichen familienbezogenen Ausrichtung.“
Buckenleib wertet es als äußerst positiv, dass Staat und Politik bereit sind, das Landeskomitee in familienpolitischen Belangen zu unterstützen. So erläuterte etwa die Ministerialdirigentin im bayerischen Sozialministerium, Johanna Huber, dass es der Bayerischen Staatsregierung „nicht nur um eine Förderung der außerfamiliären Kinderbetreuung, sondern auch um materielle Verbesserungen für Familien“ gehe. Der Sozialreferent der SPD-Landtagsfraktion, Waldemar Deischl, sicherte zu, dass die SPD „sich insbesondere für den Schutz der Sonn- und Feiertage“ einsetzen werde. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bayern, Fritz Schösser, sprach sich darüber hinaus für die Freihaltung des Samstags aus, damit dieser nicht wieder Regelarbeitstag werde. Sepp Dürr, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayerischen Landtag, bekräftigte, dass die Grünen sich für „ein flächendeckendes Angebot der Kinderbetreuung auch für unter Dreijährige, für Ganztagsschulen und für Horte“ stark machen würden. (ls)
Ansprechpartner:
Bernhard Buckenleib, Vorsitzender Sachausschuss Familie-Erziehung-Bildung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Tel.: 089/267041.