Landeskomitee der Katholiken fordert mehr Geld für kirchliche Schulen
Staat muss Angebot zu christlicher Werteerziehung besser fördern
München, 8. Januar 2009. Einen deutlich höheren Finanzbeitrag des Staates für kirchliche Schulen in Bayern hat das Landeskomitee der Katholiken in Bayern gefordert. In einem am Donnerstag, 8. Januar, veröffentlichten Appell an die Verantwortlichen im Bayerischen Landtag und in der Bayerischen Staatsregierung stellt das Präsidium des Landeskomitees fest, dass die Schulen in Trägerschaft von Kirchen, Ordensgemeinschaften und Schulstiftungen durch staatliche Zuschüsse besser ausgestattet werden müssten. Nur so könnten sie auch in Zukunft ihrem spezifischen Auftrag in der Vermittlung von christlichen Werten gerecht werden.
In der Besoldung der Lehrkräfte wie auch bei Baumaßnahmen und Ausstattung einer Schule gebe es für kirchliche Träger Nachteile. Es werde zusehends schwieriger, geeignete Lehrkräfte zu finden, denn an kirchlichen Schulen müssten die Lehrkräfte in der Regel als Angestellte auf die Vorteile einer Verbeamtung verzichten. Beamte erhielten bei gleicher Einstufung und Arbeit aufgrund der steuerlichen Umstände ein höheres Nettoeinkommen und eine bessere Altersversorgung als angestellte Lehrer. Bei Baumaßnahmen, Modernisierung oder Verbesserung der Ausstattung müssten kirchliche Träger in Vorleistung für die gesetzlich zustehenden Staatszuschüsse treten. Dies sei von vielen nicht leistbar.
Kirchliche Schulen seien kein zusätzliches Angebot neben staatlichen Schulen, sondern gehörten zum Bestandteil der regulären Schulversorgung, heißt es in der Erklärung. Dies zeige sich besonders im Bereich der Förderschulen, die sich in Bayern fast zu einem Drittel in christlicher Trägerschaft befänden und damit regional oft die Grundversorgung sicherten. Realschulen würden zu 23 Prozent und Gymnasien zu 10 Prozent von Kirchen und Orden getragen.
Eltern schickten ihr Kind bewusst auf eine kirchliche Schule, weil sie eine christliche Grundorientierung vermittelten, so das Landeskomitee. In der Schule bestehe eine gute Möglichkeit, junge Menschen zu ermutigen, christliche Grundsätze und Traditionen in einer gewandelten Zeit zu leben. Eltern seien bereit, für dieses Angebot Schulgeld zu bezahlen. Neben diesem Beitrag der Eltern und dem finanziellen Engagement der kirchlichen Träger müsse der Staat diese Schulen besser stellen, damit sie ihre Qualität erhalten könnten.
Verantwortlich: Adelheid Utters-Adam
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