Sozialministerium und Kultusministerium sollen kooperieren
Landeskomitee der Katholiken appelliert an Staatsregierung
München, 25. April 2008 (ILK) Im Interesse einer besseren Förderung von Kindern in Kindertagesstätten und Grundschulen fordert das Landeskomitee der Katholiken in Bayern von der Bayerischen Staatsregierung eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Sozialministerium und Kultusministerium. Zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen sei „mehr Kooperation“ notwendig. Dafür müssten die beiden Ministerien eine „Vernetzungsstruktur“ entwickeln, heißt es in einer am Freitag, 25. April, veröffentlichten Stellungnahme des Landeskomitee-Vorsitzenden Helmut Mangold.
Für die Entwicklung der Kinder sei ein guter Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule und die Zusammenarbeit beider Institutionen „von entscheidender Bedeutung“. Deshalb sei im Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz eine stärkere Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen festgelegt worden. Auch für die schulische Seite sollten jetzt die gleichen Konsequenzen im Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz gezogen werden. Darüber hinaus sollten sich beide Ministerien vernetzen. Mangold erklärte wörtlich: „Im Interesse der Kinder wie der Eltern müssen Familien und Bildungspolitik an einem Strang ziehen.“
Mit seinem Vorschlag will das Landeskomitee jedoch ausdrücklich keine „einseitige Verlagerung“ der bisher beim Sozialministerium angesiedelten Zuständigkeit für die Kindertagesstätten in das Kultusministerium. Die Verknüpfung mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, für die das Sozialministerium verantwortlich ist, bleibe dringend notwendig und müsse auch künftig entsprechend gewährleistet sein. Auch würde eine „Verschulung der Kindergärten“ nicht zu einer Qualitätssteigerung führen. Die gewünschte Kooperation lasse sich verwaltungsmäßig reibungsloser realisieren als eine Verlagerung. „Das Landeskomitee sagt Ja zur Kooperation, Nein zur Zuständigkeitsverlagerung“, heißt es in der Stellungnahme, in der ein bedarfsgerechter Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und eine Verbesserung qualitativer Rahmenbedingungen verlangt wird. Das Präsidium des Landeskomitees hatte über diese Frage sowohl mit Sozialministerin Christa Stewens wie auch mit Kultusminister Siegfried Schneider gesprochen. (wr)
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