Diskussion um Schulgebet in Bayern hält an
Landeskomitee der Katholiken in Bayern: Kein alter Hut
Zustimmung von mehreren Ministern des bayerischen Kabinetts
München, 16. November 2004 (ILK) Die Diskussion um das Schulgebet in bayerischen Schulen hält an. Jetzt hat das Landeskomitee der Katholiken in Bayern dazu Stellung genommen. Das Schulgebet sei kein alter Hut, sondern nach wie vor gefragt und akzeptiert, erklärte der Vorsitzende des Landeskomitees, Helmut Mangold, am Dienstag, 16. November, in München. Ob in der Form selbst formulierter Texte, als Meditation oder auch als liturgisches Bewegungsspiel sei es eine beliebte Übung bei vielen Schülern und Lehrern. Auch als gute Einstimmung in den Schulalltag werde es geschätzt.
Das Landeskomitee hatte erst kürzlich ein schmales Bändchen mit dem Titel „Ich brauche dich. Wie Kinder zu Gott beten können“ zusammen mit der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) in Bayern herausgegeben. Das „Gebetbuch von Kindern für Kinder“ sei auf eine große positive Resonanz in Kirche, Schule und auch in der Politik gestoßen, teilte Mangold mit. Von den 10.000 gedruckten Exemplaren seien 6.000 bereits angefordert worden. Sogar aus den neuen Bundesländern habe es Bestellungen gegeben. Das Gebetbuch sei als „konstruktiver Impuls“ für das Schulgebet verstanden worden, das Menschen zusammenführen könne. In diesem Sinn sei die Unterstützung, die das Schulgebet durch die Politik erfahre, wertvoll.
Für die bayerischen Bistümer hatte der Leiter des Katholischen Schulkommissariates in Bayern, Prälat Erich Pfanzelt, das neue Gebetbuch als sehr hilfreich begrüßt. Unterstützung bekundeten auch mehrere Mitglieder des bayerischen Kabinetts. Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Karl Freller, erklärte gegenüber dem Landeskomitee, Religion und religiöse Erziehung seien dem bayerischen Staat nicht gleichgültig. Das christlich-abendländische Wertefundament sei für die freiheitlich-demokratische Grundordnung bedeutend. Der Staat habe ein vitales Interesse an der Werteerziehung. Er könne die Werte aber nicht selbst erzeugen. Daher sei Religion für das Gemeinwesen wichtig und notwendig. Das gemeinsame Gebet sei auch in der Schule zur Werteerziehung unerlässlich.
Wissenschaftsminister Thomas Goppel äußerte, es sei hilfreich, wenn junge Menschen frühzeitig eine altersgerechte Orientierungshilfe und Hinführung zum christlichen Glauben fänden: „Nur wenn wir wissen, woher wir kommen und wo wir stehen, können wir auch wissen, wo und wohin es weiter geht.“ Landwirtschaftsminister Josef Miller sieht in dem Impuls des Landeskomitees „eine gelungene Anleitung zum Gebet und eine praktische Hilfe, die in keinem Klassenzimmer Bayerns fehlen sollte. Er wünschte dem Gebetbuch ausdrücklich „eine große Verbreitung“. (wr)