Landeskomitee der Katholiken überreicht Bildungserklärung an Spaenle
Gespräch über anstehende Neugestaltung der bayerischen Lehrpläne in Kultusministerium
München, 26. Juli 2011 Bei einem Treffen mit dem Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Ludwig Spaenle, überreichen die Präsidiumsmitglieder des Landeskomitees der Katholiken in Bayern am Dienstag, 26. Juli, den jüngsten Beschluss der Vollversammlung des Landeskomitees, „Schulische Bildung – Christliche Orientierungen“. An dem Gespräch anlässlich der anstehenden Neugestaltung der Lehrpläne in Bayern beteiligen sich neben Spaenle und weiteren Vertretern des Ministeriums der Vorsitzende des Landeskomitees, Albert Schmid, und die Präsidiumsmitglieder des Landeskomitees sowie Sandra Krump, Leiterin des Bereichs Realschulen, Gymnasien, Berufliche Schulen, Schul- und Hochschulpastoral im Schulreferat des Erzbischöflichen Ordinariats München, und Norbert Weidinger, Direktor des Religionspädagogischen Zentrums in Bayern.
Bei der Neugestaltung der Lehrpläne gelte es zu berücksichtigen, dass „der Staat zwar weltanschaulich neutral, aber nicht wertneutral“ sei, so der Landeskomiteevorsitzende Schmid: „Als Christen können wir auf eine einzigartige Tradition von Bildungskonzepten verweisen, die zur umfassenden Bildung der gesamten Bevölkerung und auch zur Schulpflicht geführt haben.“ Daher müsse „der besondere Beitrag des Christentums zur Bildung der Werte in unserer Gesellschaft allgemein und für die Bildungspolitik im Besonderen bei der eingeleiteten Neukonzeption der Lehrpläne in Bayern angemessen zum Ausdruck kommen“, fordert Schmid.
„Das Bayerische Kultusministerium und das Landeskomitee sind sich in den Grundlagen der Bildungspolitik einig“, konstatiert Minister Spaenle. Bildung dürfe sich nicht auf die Nutzanwendung für Ausbildung und Beruf beschränken. „Vielmehr zielt eine ganzheitliche Bildung, wie wir sie in Bayern verwirklichen, auf die Förderung und Entfaltung der jungen Persönlichkeit“, so der Minister. Wissens- und Kompetenzerwerb gehörten dazu, ebenso aber die Vermittlung von Werten. Diese fußen in Bayern auf dem Fundament der christlich-abendländischen Kultur, wie Spaenle erklärt. Außerdem betont der Minister, dass es gerade in einem differenzierten, aber durchlässigen Schulwesen wie dem bayerischen gelinge, die Kinder und Jugendlichen sehr gut zu fördern.
In ihrem jüngsten Beschluss zur Bildungspolitik fordert die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken eine „Bildung mit Blick auf den ganzen Menschen“. Schulische Bildung dürfe nicht auf wirtschaftliche Verwertbarkeit reduziert werden, sondern „muss den Menschen in seiner Gesamtheit, als Ebenbild Gottes in den Blick nehmen“, heißt es in der Erklärung. Die Schule müsse Kinder und Jugendliche zu mitmenschlichem Handeln befähigen und ihnen ermöglichen, ihr Leben sinnvoll zu gestalten. Bildung brauche „einen Wertehorizont, der die ganze Person betrifft“. (ck)