Seitgut einem Jahr hat die Corona-Pandemie unseren Alltag voll im Griff. Vieles ist ungewohnt, manchmal auch noch immer beängstigend. Noch weiß niemand, wann die Krise überwunden ist und wie schwer ihre Folgen tatsächlich sein werden – eines ist aber schon heute klar: die Welt nach Corona, sie wird eine andere sein als die davor.
In Krisen geschieht aber auch viel Gutes, ja Krisen können Chancen sein. Viele Menschen haben keine Sekunde gezögert und bieten denjenigen ihre unkomplizierte Hilfe an, die es in Zeiten von Corona besonders zu schützen gilt. Junge, gesunde Menschen haben Einkaufsdienste organisiert, Läden beliefern ihre betagten Kunden frei Haus und kostenlos, die Gesellschaft ist näher zusammengerückt, trotz – oder gerade wegen Ausgangssperren und Social distancing. Und auch unsere Kirche hat Wege gefunden, bei den Menschen zu sein: Gottesdienste im Livestream, digitale Gebets- und Andachtsformate zum Beispiel.
In vielen Gemeinden haben sich neue Formen etabliert, die Zusammenhalt und Beistand in Zeiten der Sorge und Distanz vermitteln wollen: so läuten vielerorts zu einer bestimmten Uhrzeit am Tag die Glocken und laden ein zum gemeinsamen Gebet. Unzählige Menschen stellen abends eine brennende Kerze ins Fenster. Dieser Lichterketten in unseren Gemeinden sollen zeigen, dass wir mit unseren Sorgen und Ängsten nicht allein sind – und dass unsere christliche Hoffnung uns durch die Krise tragen wird.
Viele Kirchen sind zum persönlichen Gebet offen, dort gibt es nun vielerorts neue Fürbittwände, Gebetsboxen oder Ähnliches, um seine Sorgen und Ängste vor Gott zu bringen. Die Neuerungen sind oft mit ganz einfachen Mitteln möglich. Die Pfarrei St. Laurentius in München hat zum Beispiel eine gewöhnliche Sandschale aufgestellt, dort kann jeder, der zum Gebet in die Kirche kommt, eine Kerze entzünden. Weitere Ideen, auch für spezielle Gebete, sind hier zusammengestellt.
Die Misereor-Fastenaktion steht unter dem Leitwort „Es geht! Anders“. Aufgrund der andauernden Pandemie wird auch die diesjährige Fastenaktion anders aussehen aals gewohnt. Auf der Misereor Homepage finden Sie weitere Informationen, um die Fastenaktion virtuell zu begleiten, und wie Sie darüber hinaus helfen können.
Auf den Homepages der Bistümer, Diözesanräte und Verbände finden sich inzwischen viele kreative Ideen und Anregungen, wie Gemeindeleben in Corona-Zeiten weiter funktionieren kann. Wir bündeln im Folgenden die Angebote für Bayern:
- Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising sammelt auf seiner Homepage Beispiele und Ideen für „Gemeinsam Kirche sein – trotz Sicherheitsabstand“.
Der Vorsitzende, Hans Tremmel, ermutigt die Pfarrgemeinderäte und Verbände in einem Brief, angesichts der Coronakrise die Nähe Gottes erfahrbar zu machen und kreative Formen der Nähe zum Mitmenschen zu entwickeln.
Neben Projekten und Initiativen aus den Pfarreien im Erzbistum sammelt der Diözesanrat darüber hinaus viele weitere Informationen zum Thema, wie Stellungnahmen der katholischen Verbände und konkrete Hilfsmaßnahmen und Angebote des Bistums.
Weitere Angebote im Erzbistum München und Freising – vor allem liturgischer und besinnlicher Art – hat das Erzbistum auf seiner Homepage zusammengestellt. Hier finden sich Videobotschaften von Kardinal Reinhard Marx, Beratungsangebote und Impulse, um das „Leben drinnen neu zu entdecken“. Außerdem hat das Erzbistum ein diözesanes Gebet in Zeiten der Corona-Krise veröffentlicht. Außerdem hat eine Pastorale Einsatzgruppe für Covid-19 Erkrankte ihre Arbeit aufgenommen. Die speziell geschulten Seelsorger bringen Patienten in Schutzausrüstung Krankenkommunion nachhause und spenden Sterbesegen. - Das Bistum Würzburg hat auf seiner Homepage zahlreiche Informationen, Hilfen und Materialien zusammengestellt. Auch hier sind die Pfarrgemeinden kreativ und erfinderisch im Umgang mit der Krise. Eine Auswahl anregender Initiativen findet sich hier. Der Link sammelt Ideen, wie man trotz Coronakrise gemeinsam Glauben leben kann.
Eine Pfarrei hat zum Beispiel einen Hausbrief für die Wochen daheim entwickelt, der immer sonntags erscheint, mit Impulsen zum jeweiligen Evangelium sowie Spielidee, Bastel- und Videotipps.
Der Pastorale Raum Sankt Benedinkt stellt jeden Tag einen neuen Spieletipp auf die Homepage, für Jung und Alt – damit die Zeit Zuhause nicht langweilig wird.
Daneben gibt es auch hier viele virtuelle Angebote, die direkt verlinkt sind oder zur Nachahmung anregen sollen. - Das Bistum Eichstätt hat eine Sonderseite mit allen Informationen zusammengestellt, die jetzt für die Gläubigen wichtig sind. Dazu zählen die Zeiten der Gottesdienstübertragungen, kreative Ideen aus den Pfarreien des Bistums sowie Geistliche Angebote in Zeiten der Krise.
Wie die Pfarreien im Bistum Eichstätt der Pandemie begegnen, und welche kreativen Wege sie begehen, hat das Bistum auf dieser Seite zusammengestellt.
Unter dem Titel „Hoffnungsfunken“ bieten Mitarbeiter des Exerzitien-Referats eine Reihe von Impulsen an, die Hoffnung schenken möchten. Das Angebot soll stetig erweitert werden, auch in den Bereichen Kirchenmusik, Körperübungen, geistliche und biblische Impulse und vieles mehr. - Sehr übersichtlich hat das Bistum Augsburg Hilfestellungen, Angebote und Richtlinien rund um die Corona-Pandemie zusammengestellt. Hier finden sich die Seelsorgeangebote verschiedener Verbände und Organisationen, Kontaktadressen zu Freiwilligendiensten sowie liturgische Bausteine – Gebete, Andachten und Vorlagen für Hausgottesdienste.
- Unter dem #werglaubtistnieallein präsentiert das Bistum Passau seine Angebote in Corona-Zeiten. Besucher haben beispielweise die Möglichkeit, Gebetsanliegen zu verfassen und virtuelle Kerzen zu entzünden. Zudem gibt es Informationen und Impulse für Familien, um diese neue, ungewohnte und vielfach schwierige Zeit zu bewältigen, außerdem natürlich Hinweise auf digitale Glaubensformate.
- Auf der Startseite des Erzbisums Bamberg finden sich zahlreiche nützliche Informationen zur Corona-Krise. Merkblätter und Rundschreiben stehen dort zum Download bereit.
Das Freiwilligenzentrum der Caritas Bamberg, die CariThek, koordiniert Hilfen – wenn Sie helfen wollen oder HIlfe für sich oder Angehörige / Nachbarn benötigen, schauen Sie dort vorbei. - Viele Klostergemeinschaften haben angesichts der Corona-Pandemie ihre „Produktion“ umgestellt – die Missionsbenediktinerinnen in Tutzig haben Schutzmasken genäht. Etwa 100 Masken schaffen die fleißigen Ordensfrauen am Tag, eine echte Hilfe für Krankenhäuer, Pflegeheime und mobile Pflegedieste in der Umgebung!
- Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern hat auf seiner Homepage unter dem #frauenbundhilft Informationen praktischer und organisatorischer Art zusammengestellt, etwa wie sich die Corona-Krise auf die Arbeit des Verbandes auswirkt. Außerdem gibt es auch dort eine Sammlung von Impulsen, Anregungen und Projekten.
Außerdem will der KDFB Bayern im Rahmen eines digitalen Workshops Ideen für eine Gesellschaft mit Zukunft erarbeiten: erstmals in seiner Geschichte lädt der KDFB Landesverband Bayern vom 5. bis 7. März 2021 zu einem Hackathon ein. Bei der virtuellen Zusammenkunft unter dem Motto #gleichistgleich – Wir mischen die Karten neu! Für eine Gesellschaft mit Zukunft! sind alle Interessierten eingeladen, Konzepte für mehr Partnerschaftlichkeit in der Arbeitswelt, im Privaten sowie in Politik, Medien und Kirche zu entwickeln. Das Bayerische Sozialministerium unterstützt das Projekt. - Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat Impulse zusammengestellt, wie „Kirche von Zuhause aus“ funktionieren kann – nicht nur in Corona-Zeiten!
- Das Team von Pfarrbriefservice.de hat Impulse entwickelt, die die aktuelle Situation der Corona-Krise auf die kommenden Kar- und Osterfeiertage übersetzt. Diese eignen sich etwa als Pfarrbriefbeilage oder als Pfarrbriefersatz, falls er in diesen Tagen nicht verteilt werden kann, als Rundmail oder für die Homepage. Das Material steht zum Download bereit.
- Die Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz betreibt die Online-Plattform Internetseelsorge.de. Auch dort finden sich viele Anregungen für seelsorgerische Online-Angebote, Empfehlungen und Impulse für die Geistliche Begleitung.
- Auch die Jugendverbände sind in der Krise aktiv. Auf seiner Homapage hat der BDKJ zusammengestellt, wie die jungen Menschen sich momentan engagieren. Dort gibt es unter anderem eine „AnsprechBar“ für den virtuellen Feierabend, einen Podcast unter dem Titel „Schall und Weihrauch“ zu Themen der Jugendarbeit, Impulse und digitale Angebote sowie Informationen zu Solidaritätsaktionen.
Fehlt etwas? Schreiben Sie uns gerne unter info@landeskomitee.de. Wir werden diese Liste laufend aktualsieren.
Bildnachweis (Titelbild): Dr. Karl Eder