Landeskomitee fordert verbindlichere Ziele für Klimaschutz
Katholische Laien in Bayern geben Broschüre über „Verantwortbare Mobilität“ heraus
München, 18. März 2014. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert verbindlichere Vorgaben für die CO2-Reduktion im Bereich Verkehr: „Die Ziele für den Klimaschutz liegen viel zu weit in der Zukunft, so dass die jetzige Regierung dafür keine Verantwortung übernehmen muss“, heißt es in einer vom Landeskomitee in der Reihe „Zeitansagen“ herausgegebenen Broschüre mit dem Titel „Verantwortbare Mobilität. Ethische Orientierungen für den Übergang in eine postfossile Verkehrsgestaltung“. Es müssten „jährlich nachprüfbare Ziele festgelegt werden, also etwa zwei Prozent weniger CO2 pro Jahr, damit eine höhere Chance besteht, die langfristigen Ziele zu erreichen“, lautet eine der Forderungen in dem Heft.
Die Zukunft liege „in Antriebsformen, deren Energie ausschließlich aus regenerativen Energien kommt“. Entsprechend fordern die Mitglieder des höchsten katholischen Laiengremiums in Bayern die Autoindustrie dazu auf, verstärkt „in die Entwicklung neuer Antriebstechnologien“ zu investieren.
Des Weiteren ist nach Ansicht der Laienvertreter das Verkehrswachstum zu bremsen „durch Schaffung weniger transport- und beförderungsintensiver Strukturen in Wirtschaft und Städtebau“. So gelte es, das städtebauliche Leitbild „Stadt der kurzen Wege“ zu fördern: „Die Arbeit muss wieder mehr zu den Menschen kommen“. Die Anhebung der Pendlerpauschale „kann unter ökologischen Aspekten ein falsches Signal sein“, heißt es in dem Heft: Als staatliche Leistung entbinde sie Betriebe davon, „in ihrer Planung auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmern und deren Familien Rücksicht zu nehmen“. Daneben müssten auch die Flächennutzungsplanung und die Regionalentwicklung „die Verkehrsvermeidung als Leitidee beinhalten“. Zu einer Verminderung des Verkehrs könnten „auch Heim- oder Telearbeitsplätze“ beitragen.
Neben einer Stärkung des Warenverkehrs auf der Schiene durch einen Ausbau und eine neue Strukturierung der Netze sowie der Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs setzen sich die katholischen Laien auch für weitere alternativen Mobilitätsformen ein: „Modelle wie Car-Sharing oder Mobilitätsgenossenschaften müssen ideell und finanziell gefördert werden“, ebenso solle das Radwegenetz ausgebaut werden, „weil das Fahrrad in seiner Bedeutung als Transportmittel zunehmen wird“. (ck)